Zum Europa-Empfang der Frauen Union des Rhein-Sieg-Kreises luden die CDU-Frauen in diesem Jahr zum Thema „Frauen zwischen Kulturen – Was tut die EU für die Integration von Frauen?“ nach Siegburg ein.
Auf dem Podium begrüßte die Kreisvorsitzende Dr. Hildegard Schneider die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Kölns und Vorsitzende des „Ring Europäischer Frauen“, Daniela Topp-Burghardt, den Journalisten und Vorsitzenden des Bonner Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM), Dr. Hidir E. Celik und Jinda Ataman, Vorstandsmitglied der Kurdischen Gemeinde Deutschland.
Daniela Topp-Burghardt betonte in ihrem Eingangsstatement die Integrationsbemühungen für Migranten mit Bleiberecht, wies aber auch auf die Notwendigkeit klarer Abschiebepraxis hin, „damit die Kapazitäten für die wirklich an Leib und Leben Verfolgten“ im Integrationsprozess hin gelenkt werden könnten. Gleichzeitig sprach sie sich für das aktive Bemühen um Integration durch Migranten aus. Sie stellte in Frage, ob Flüchtlinge den großen Städten zugewiesen werden müssten. Städte wie Köln litten bereits vor der Flüchtlingswelle an Wohnungsknappheit. Studenten müssten oft wochen- und monatelang in Autos wohnen, weil kein Wohnraum für sie zur Verfügung stände.
„Die Stadt Köln zahlt pro Person für die Übernachtung eines Flüchtlings 35 Euro. Das sind bei einer vierköpfigen Familie im Monat über 4000 Euro, allein für die Unterkunft. Da sind noch kein Lebensunterhalt, keine Medizin, keine Integrationsmaßnahme oder Sonstiges dabei“, so Topp Burghardt.
Weitere Öffnung von Strukturen, Möglichkeiten der gleichberechtigten Teilhabe, Schaffung von öffentlichen Räumen sah Hedir Celik als vorrangige Aufgaben, damit Migranten Teil der Gesellschaft werden können. Sprache sei ein Instrument, aber es gehöre ebenfalls ein Gesamtkonzept der Integration erarbeitet. „Integration ist eine Aufgabe für beide Seiten, damit man sich in der Mitte treffen kann“, so Celik.
Die in Köln geborene Deutsch-Kurdin Jinda Ataman stellte kleine Migrantenvereine in den Bemühungen um erfolgreiche Integration in den Vordergrund und warnte davor, alles über große Behördenprogramme abzuwickeln. „Wir machen die kleinen Initiativen dadurch kaputt.“ Ataman berichtete von der Kurdischen Gemeinde, die engagiert Freizeitaktivitäten für Frauen anbiete und ebenfalls ein Frauentreff zum Erlernen der Sprache wie auch der neuen Kultur.
Viele Nachfragen aus dem Publikum zeigten, wie engagiert das Thema diskutiert wird. Dabei wurden Schwerpunkte wie Priorität von Bildung und Integration für Kinder, Nutzung vorhandener Strukturen von Vereinen und Institutionen, Akzeptanz des westlichen Frauenbildes und der Gleichberechtigung, wie auch die Reichhaltigkeit eines Ehrenamt-Potentials für den Integrationsprozess in unserem Land betont.
Der Europa-Empfang der Frauen Union des Rhein-Sieg-Kreises wird jährlich Anfang Mai im Siegburger Stadtmuseum veranstaltet.
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